Für viele Bürger:innen hängt die Entscheidung für den Anschluss an eine Fernwärmeversorgung auch davon ab, wie hoch die Kosten für Technik und Nutzung sind und ob sich diese im Einzelfall rechnen.

Diese Fragen können nicht pauschal beantwortet werden. Es können lediglich Prognosen abgegeben und Punkte aufgezählt werden, die es zu berücksichtigen gibt:

  • Generell rechnet sich Fernwärme dann, wenn möglichst viele Nutzer:innen an das Fernwärmenetz angeschlossen sind. Denn die Verlegung der Wärmeleitungen und der Bau der Geothermieanlage sind mit erheblichen Kosten  verbunden. Zudem ist eine Mindestabnahmemenge pro Meter Netz erforderlich, um die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Aus diesen beiden Gründen eignet sich Fernwärme vor allem in dicht besiedelten Gebieten. Bei Fernwärme gilt, dass Ihr Gebäude einen gewissen Energieverbrauch haben sollte, damit sich Fernwärme für Sie eignet. Denn Sie finanzieren die Geothermieanlage und das Fernwärmenetz anteilig über Ihren Grundpreis mit.
     
  • In den meisten Fällen setzt sich der Fernwärmepreis aus einem Grundpreis und einem Arbeitspreis zusammen. Der Grundpreis ist ein Fixpreis pro Jahr und beinhaltet die anteiligen Kosten an Geothermieanlage und Netz. Über den Arbeitspreis wird der tatsächliche Wärmeverbrauch abgerechnet.
     
  • Zudem fallen beim Wechsel auf Fernwärme einmalige Umstellungskosten an. Darunter fallen die Entsorgung der Altanlage, der Anschluss an das Fernwärmenetz und der Einbau der sogenannten Wärmeübergabestation. Je nach Anbieter können die Kosten für die Installation auch über einen entsprechend höheren Grundpreis abbezahlt werden. So können die Installationskosten noch weiter gesenkt werden.
     
  • Zuschuss für den Umstieg auf klimafreundliche Fernwärme: Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) unterstützt den Anschluss an eine Fernwärmeversorgung – alternativ zur gebäudeeigenen Heizung – mit bis zu 45 % der Kosten. Förderfähig ist der Umstieg auf Fernwärme, wenn mindestens 30 % der Fernwärme aus Erneuerbaren Energien stammen. Dies wird in Gräfelfing der Fall sein.
     
  • Im Fernwärmepreis sind bereits Umwandlungsverluste enthalten, da dieser die Kosten des fertigen Produkts „Wärme“ darstellt. Dagegen entstehen bei einer Gas- oder Ölheizung diese Umwandlungsverluste direkt bei Ihnen vor Ort im Heizungskessel. Es wird  also mehr Gas oder Öl benötigt, um die gleiche Menge Wärme zu erzeugen. Ein reiner Vergleich der Preise von Fernwärme mit Öl oder Erdgas greift daher zu kurz.
  • Ein  eigener Heizkessel und Schornstein sind bei Fernwärme überflüssig. Das spart Geld für Wartung und Schornsteinfeger:in.