Dem Schutz von Trink- und Grundwasser, Menschen und Umwelt wird stets eine hohe Bedeutung beigemessen. Aus dem Bau und Betrieb von derzeit 25 Geothermieanlagen, die im bayerischen Molassebecken für die Gewinnung von Fernwärme genutzt werden, sind keinerlei negative Vorkommnisse bekannt. Durch umfangreiche Planung, Prüfung und Überwachung wird sichergestellt, dass notwendige Maßnahmen ergriffen werden können.

Bohrplatzaufbau

Darstellung des Aufbaus einer Tiefenbohrung.

1. Trink- und Grundwasser
Geothermale Bohrungen werden unter höchsten Schutzvorkehrungen des gehobenen Wasserrechts durchgeführt. Vor Beginn jeder Bohrung wird ein Standrohr bis in die grundwasserstauenden Schichten, in der Regel bis in Tiefen von rund 70 - 80 m, gesetzt und einzementiert. Zum Schutz des Grundwassers erfolgen die Bohrarbeiten nur innerhalb des Standrohrs. Nach der Bohrung der verschiedenen Bohrabschnitte (Arbeitsrohr) werden die Rohre mit Zement im Gestein verankert. Die Dichtigkeit der Bohrung (Bohrlochintegrität) wird sowohl während der Bohrphase, als auch im laufenden Betrieb permanent behördlich überwacht. Zum Betrieb der Anlage wird nicht Grundwasser, sondern das sehr viel tiefer liegende, heiße Thermalwasser verwendet.

2. Erdbeben und Gebäudeschäden
Permanente seismische Überwachungen im Umfeld von Geothermieanlagen zeigen, dass hiesige hydrothermale Geothermieanlagen keine Erdbeben im spürbaren Bereich auslösen. Ein engmaschiges Messstellennetz überwacht großräumig den geologischen Untergrund und dient zudem als Frühwarnsystem. Sollten wider Erwartens Schäden auftreten, sieht das Bergrecht zudem eine Beweislastumkehr zu Lasten des Bergbauunternehmens vor.

3. Lärm und Infraschall
Der Bau und Betrieb der Geothermieanlage unterliegt strengsten Lärmschutzvorschriften. Schallemissionen am Bohrplatz werden stets nachgemessen, um sicherzustellen, dass Mensch und Umwelt nicht beeinträchtigt werden. Die zulässigen Schwellenwerte für Schallimmissionen müssen zu jeder Zeit eingehalten werden. Es werden demnach ausschließlich emissionsarme Arbeitsgeräte verwendet, die dem neusten Stand der Technik entsprechen.

Bild Bohrer

Darstellung eines Bohrkopfes