Was passiert wann? Eine Übersicht über den geplanten Projektverlauf.

Zeitplan Projektplanung Geothermie Gräfelfing

Genehmigungs- und Detailplanungsphase

Für ein erfolgreiches Tiefengeothermieprojekt ist eine umfassende Detailplanung einer der wichtigsten Bausteine. Hier werden neben der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit der Bohrung und der tiefengeothermischen Wärmeversorgung, auch die Bohrplatz- und Bohrpfadplanung erstellt. Darüber hinaus werden entsprechende Gutachten über die ökologischen Auswirkungen eingeholt. Dies wird Teil des Antrages für den Hauptbetriebsplan, dessen Genehmigung die Grundlage für den Bau und Betrieb einer Geothermieanlage darstellt.

Als Genehmigungsbehörde nimmt das Bergamt Südbayern die abschließende Stellungnahme entgegen und prüft sie - dies braucht Zeit. Es sind eine Vielzahl von Ämtern involviert, welche anhand der gesetzlichen Grundlagen prüfen, dass weder die Bohrarbeiten noch der anschließende Betrieb Risiken für Mensch und Umwelt bergen.

Erst mit Genehmigung des Hauptbetriebsplans erhält die Projektgesellschaft die Erlaubnis für die Umsetzung des Vorhabens.

 

Beginn der Arbeiten am Bohrplatz

Die praktische Realisierung des Tiefengeothermieprojektes beginnt mit den Arbeiten am Bohrplatz. Dieser muss zunächst für die Bohrungen vorbereitet werden – Zuwegung, Strom- und Wasserversorgung werden errichtet. Des Weiteren wird Platz geschaffen, um die nötigen Lagerkapazitäten bereitzustellen und das Bohrgerät standsicher aufstellen zu können. Auf der gesamten Fläche des Bohrplatzes wird der Oberboden zum Schutz abgedichtet und für das Tragen hoher Lasten – wie z.B. des Bohrturms - vorbereitet.  Spezielle Bereiche des Bohrplatzes werden mit Ableitungen für die sichere und fachgerechte Entsorgung von Flüssigkeiten, die im Rahmen der Bohrarbeiten anfallen, versehen.

Fündigkeit der Tiefenbohrung

Beginn der Bohrarbeiten

Nach der Vorbereitung des Bohrplatzes ist es so weit. Der rund 50 m hohe Bohrturm wird errichtet und die erste Bohrung wird abgeteuft, wie die Bohringenieure sagen. Für die Arbeiten an der ersten Bohrung werden rund 3 bis 4 Monate angesetzt.

Danach wird sich zeigen, ob die Ergebnisse der Voruntersuchungen auf die tatsächlichen Bedingungen im Untergrund zutreffen. Tritt Dampf aus, gibt es Anlass zur Freude. In der Bohrung ist heißes Tiefenwasser angetroffen worden, die Bohrung ist fündig!

Anschließend finden hydraulische Tests zur Reservoircharakterisierung statt. Diese liefern erste Prognosen zur realisierbaren Förderrate und zur chemischen Zusammensetzung des Tiefenwassers. Somit bilden sie eine wichtige Grundlage für die werkstoffliche Auslegung und Dimensionierung der obertägigen Geothermieanlage.

Beginn der Bauarbeiten für Fernwärmenetz und Heizzentrale

Für den Bau des Fernwärmenetzes und der Heizzentrale ist es essenziell, dass heißes Tiefenwasser in ausreichender Menge gefunden wird. Die Bauarbeiten der Heizzentrale und des Fernwärmenetzes können demnach erst nach erfolgreicher Tiefenbohrung starten. Dabei wird die Geothermieanlage als auch das Fernwärmenetz so konzipiert, dass diese energetisch effizient, wirtschaftlich, ökologisch sinnvoll, nachhaltig und betriebssicher sind.

Dieser Projektabschnitt wird seine Zeit in Anspruch nehmen. Vor allem der Neubau des Fernwärmenetzes wird sich rein aus verkehrstechnischen und logistischen Gründen über mehrere Jahre ziehen. Hinzu kommen lange Lieferzeiten von notwenigen Materialen und ein möglicher Fachkräftemangel, der weitere Verzögerungen im Projektablauf hervorrufen kann. Demnach werden Ausbaustufen definiert, die dann so bald als möglich ausgebaut werden sollen.